Alaska, Kenai Peninsula vom  09.07. - 22.07.2019

 

Alaska, am 9. Juli reisen wir über Beaver Creek wieder nach Alaska ein.

Wer hätte je gedacht, dass wir mal Alaska bereisen. Bekannt aus Filmen und Reportagen, weit weit weg von der Heimat, Wildnis pur, und jetzt sind wir da. Wir freuen uns hier zu sein. Unser Abenteuer Alaska kann beginnen!

An der Grenze werden wir sehr freundlich in Empfang genommen, bekommen sogar unsere Visa verlängert und werden darüber aufgeklärt, dass nun das richtige Alaska und damit das Abenteuer anfängt, weil Haider und Haines wohl nicht zu „real Alaska“ zählen.

Da es hier so weit im Norden bis Mitternacht hell ist, fahren wir nach dem Abendessen auf dem einsamen Highway weiter Richtung Glennalen. Wir haben Glück und sehen mehrere Elche mit ihren Jungen.

Wir müssen nicht lange fahren und schon sichten wir ein Porcupine am Straßenrand.

Am nächsten Tag ist ein Fahrtag angesagt und wir geben Gas. Wir haben uns mit HP und Tanja in

Palmer verabredet. Vorbei am riesigen Portage Gletscher, jedoch auch hier ist wegen der Feuer überall die Sicht total schlecht. Wir hoffen dass wir auf der Rückfahrt mehr Glück haben.

 

Gegen Abend treffen wir die Beiden und suchen uns ein schönes Plätzchen am Hatcher Pass zum Schlafen. Gemeinsam wollen wir die nächsten Tage Richtung Homer fahren.

Am nächsten morgen fahren wir vorbei an Alaskas Haupstadt Anchorage und weiter auf dem Seward Highway auf die Kenai Halbinsel. Dort biegen wir auf den Sterling Highway ab und fahren Richtung Süden bis zum Ende des Highways dort liegt Homer. Davor gehts noch über eine Schotterpiste zum Skilak Lake.

Und hier leuchtet unsere Öl-Kontrollleuchte auf, also Fahrerhaus kippen und Öl nachfüllen.

Elche entlang unseres Weges... Da wird natürlich immer gestoppt.

Diese Elch-Dame war sehr entspannt und hat sich durch unsere Anwesenheit überhaupt nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir hatten ewig Zeit sie zu beobachten und hunderte von Fotos zu machen.

Homer, mit diesem idyllischen Fischerort endet die Straße an der Küste. Durch seine Abgeschiedenheit ist dieser Ort noch ursprünglicher und noch nicht so überlaufen. Wir fahren zum Homer Spit raus, eine 7 km lange Landzunge an der sich die meisten Touristen treffen und unzählige Souvenierläden, Restaurants und Touranbieter aneinanderreihen. Uns ist der Trubel hier zu groß, und nach einem kurzen Rundgang, lassen wir den Spit hinter uns.

Wir fahren ans andere Ende von Homer und treffen dort Heidi und Andrew, die hier oberhalb von Homer wohnen. Auf i.Overlander, einem Internetportal für kostenlose Stellplätze zum Übernachten, bieten die Beiden das Übernachten auf ihrem Grundstück an.

 

Heidi aus Salzburg und ihr Mann Andrew leben hier seit Jahren und haben sich hier ein kleines Paradies geschaffen. Die Beiden reisen ebenfalls sehr viel, aber viel extremer wie wir, z.B. mit dem Bike durch die Mongolei... Doch die Chemie stimmt sofort und wir fühlen uns bei ihnen sehr wohl. Typisch Alaska, wir werden eingeladen alles im Haus zu benützen, die Tür ist immer offen für uns. Wir kochen gemeinsam im Haus, Andrew zeigt uns die Umgebung und wir verbringen dort zwei schöne und gemütliche Tage und Abende. Dann nehmen wir erst mal Abschied, aber wir wollen wieder kommen. Denn von Homer kann man nach Kenai Island zur Bärenbeobachtung zu fliegen!

Aber jetzt geht’s erst mal wieder zurück. Wir wollen zum Russian River, Bären schauen!

Noch ein kurzer Stopp am Anchor Point, leider bei Regen, dem westlichsten Punkt Nordamerikas der auf einer Straße zu erreichen ist. Dann machen wir noch Halt in Ninilchik und seiner orthodoxen Kirche aus dem Jahr 1901, die noch an die russische Besiedlung dieses Küstenabschnittes erinnert.

Der Russian River ist einer der wenigen leicht zugänglichen Flüsse in denen der Salmon Run zu beobachten ist. Jedes Jahr wander hier die Lachse zum Laichen flussaufwärts. Und wo der Lachs ist, da sollen die Bären nicht weit sein.

 

Wir verbringen zwei Abende bis Mitternacht auf der Beobachtungs-Plattform, aber leider ohne Erfolg. Es will sich kein Bär zeigen, obwohl Lachse in Hülle und Fülle im Fluss schwimmen.

Tanja fotografiert Lachse und Michi und HP ist langweilig...

Am nächsten Tag fahren weiter Richtung Seward.

Seward ist ein nettes kleines Städtchen an der Küste Alaskas und ist umgeben von einer wunderbaren Gletscherwelt.

 

Dort angekommen entdecken wir gleich einen Seeotter ganz nah am Ufer.

Die hier viel gelobten Fisch&Chips lassen wir uns natürlich nicht entgehen.

 

 

Nach dieser Stärkung machen wir uns auf und erkunden den in einem Seitental liegenden Exit Glacier. Die Schilder entlang der Straße dokumentieren den dramatischen Rückzug des Gletschers über die letzten Jahrzehnte. 

Wir Übernachten am Fuße des Gletschers am Resurrektion River - gehts schöner ?

In den Kenai Fjord National Park kommt man nur mit Boot und so buchen wir für den nächsten Tag einen Ausflug zu den Gletschern mit der Alaskan Explorer.

Wir fahren entlang an wunderbaren schroffen Felslandschaften, die Brutgebiet für viele Wasservögel sind,

auch für den Papageientaucher,

und Seelöwen ein ideales Zuhause bieten.

Wir fahren tief in die Harris Bay bis wir am Ende den Northwestern Glacier erreichen.

Auf der Rückfahrt haben Glück und treffen auf ein paar Orcas.

Diese imposanten Tiere hier in dieser Kulisse in Ihrem natürlichen Lebensraum sehen zu können, ist ein Traum. Auch wenn Sie nur kurz zu Sehen sind, dann abtauchen und in weiter Entfernung wieder auftauchen war es ein Highlight.

Und auf einmal war einer ganz nah und auch schon wieder weg...

Nach 9 Stunden Fahrt, etwas erschöpft und ein wenig ausgezehrt von Wind und Kälte, erreichen wir wieder den Hafen und haben einen sensationellen Tag erlebt.

 

Wir fahren wieder zu unserem wunderschönen Schlafplatz am Fluss, kochen gemeinsam und sitzen bei einem Bier zusammen und lassen den Tag nochmals revue passieren.

Am nächsten Tag gehen wir hinauf zum Harding Icefield, 1000 Höhenmeter rauf immer entlang des Gletschers mit Traumaussichten...

Die Aussichten beim Aufstieg sind schon sensationell aber oben angekommen sind die Ausblicke einfach Atemberaubend. Die Weite dieses Eisfeldes...bis zum Horizont!

Gerade wollen wir unsere Brotzeit auspacken, da spaziert eine ganze Herde Bergziegen samt Jungtieren an uns vorbei.

Den Winterpelz noch nicht ganz abgelegt sind die zotteligen Tiere einfach eine Schönheit.

Und ein Abkühlungsbad im Schnee scheint auch sehr willkommen zu sein.

Auch beim Abstieg treffen wir noch mal auf eine kleine Herde Bergziegen.

Der nächste Morgen bringt Nebel mit mystischer Stimmung,

 

und es heißt mal wieder für unbestimmte Zeit Abschied zu nehmen. HP und Tanja fahren Richtung Anchorage und wir treffen George und seine Tochter Michelle hier in Seward. George haben wir auf der Reise kennengelernt und bereits vor ein paar Wochen in Portland besucht.

Die Beiden haben für den nächsten Tag auch eine Boot-Tour gebucht, und da wir begeistert waren von unserer Tour, haben wir uns gleich noch mit dazugebucht.

Ein anderes Boot und eine etwas andere Route. Diesmal fahren wir in die Aialik Bay.

 

Aufs Neue sind wir wieder überwältigt...

Dann gehts weiter zum Holgate Glacier. Den empfinden noch imposanter als alle anderen davor. Noch höher und größer ragt er ins Meer hinein...

Unser Kapitän fährt dicht an den Gletscher ran. Es ist Still an Board und man hört das Eis knacken und arbeiten, und immer wieder brechen kleinere Teile des Gletschers ab und krachen ins Meer. Es ist faszinierend zu beobachten und man fühlt sich so klein und unbedeutend. Und doch sind wir es, jeder einzelne der am Rückgang der Gletscher seines beiträgt, auch wir mit unserer Reise...

Auf den größeren Eisschollen, direkt vor dem Gletscher haben es sich die Seelöwen gemütlich gemacht.

Entlang der Fahrt sieht man unzählige Gletscher beeindruckend und imposant von den Felskanten hängen,

und fröhliche Seeotter...

 Auf der Rückfahrt haben wir wieder Glück, wir treffen auf Buckelwale, die vor und neben uns springen und mit den Flossen schlagen. Ein tolles Spektakel.

Jeder Tag hier draußen ist anders und bringt andere und neue Erlebnisse. Wir sind wieder mal unendlich dankbar dafür, dass wir das alles erleben dürfen. Auch dieser Tag war anstrengend, und wir fallen todmüde aber glücklich ins Bett. Am nächsten Tag fahren wir gemeinsam mit George und Michelle zurück Richtung Homer an den Anchore Point.

Wir wollen in den nächsten Tagen von Homer aus zum Katmai National Park fliegen um dort Bären beim Lachsfischen zu beobachten - unser nächstes Alaska Highlight!