Bucht von Ligui, Baja California Mexico

Von La Paz bis zur US Grenze, vom 21.02. - 13.03.2019

Das schnorcheln mit den Walhaien hat uns so fasziniert, dass wir nochmals auf die Penisula Mogote, die Halbinsel vor La Paz fahren. Wir haben uns mit Tanja und Hans-Peter (HP) verabredet, die dann schon am Strand auf uns warten. Der Wetterbericht für die nächsten 3 Tage sieht gut aus, sonnig und nicht allzuviel Wind. Perfektes Wetter, also schnell die Kajak`s aufblasen, und dann nix wie raus. Die Schnorchel-Tourboote sind heute nicht direkt vor unserem Strand. Einerseits gut, wir müssen nicht warten bis die weg sind, andererseits müssen wir die Walhaie nun aber selbst suchen. Richi fliegt die Drohne und sucht von oben. Bald wird er fündig und wir genießen die Zeit mit den gigantischen Riesen. Ganz allein, nur wir und die Walhaie.

 

 

Schlafplatz auf der Penisula Mogote, Walhaie La Paz, Baja California Mexiko

 

Auch der nächste Morgen fängt super an. Eine große Gruppe von Delfinen schwimmt direkt am Strand entlang.

 

Leider können wir auch heute vom Strand aus keine Walhaie ausmachen, da muss wieder die Drohne helfen. Richi lässt die Drohne starten und sucht, und sucht, erst mal ist nichts zu sehen. Sehr weit draußen sehen wir das Wasser kräuseln, da könnten sie sein. Also den Akku der Drohne wechseln und wieder raus fliegen. Nach langen 3km und etwas suchen, findet Richi die Walhaie, da sind sie endlich und gleich fünf auf einmal. Aber ganz schön weit raus zu paddeln. Als wir noch so darüber sprechen wie weit das ist, gibt die Drohne das Warnsignal zum Zurückkehren, der Akku geht zur Neige. Wie immer den Rückkehrknopf drücken und die Drohne fliegt automatisch zurück. Diesmal nicht, die Drohne bleibt draußen, leider unbemerkt! Wir besprechen nebenbei das rauspaddeln und Filmen, da sieht Richi, dass die Drohne immer noch nicht zurück fliegt. Er schaltet die automatische Rückkehr aus und versucht die Drohne noch an den Strand zu fliegen, aber als nur noch 9% Akkuleistung auf der Steuerung angezeigt werden geht die Drohne in einen Notmodus und will landen! Landen abbrechen und weiterfliegen, aber die Drohne geht immer in den Landemodus und auch der Akku geht immer weiter runter, nur noch 6%! Die Drohne lässt sich nicht mehr richtig steuern und 50m vor dem Strand „landet“ sie im Meer. Das Signal ist weg und die Drohne auch.

 

Wir gehen trotzdem noch mal mit den Kajaks raus und finden ganz in Strandnähe die ersten Walhaie.

 

Ein ereignisreicher Tag klingt gemütlich bei Bier und Wein aus, Fotos und Videos werden ausgetauscht, und natürlich wird der Drohnencrash noch mal analysiert.

 

Unser nächstes gemeinsames Ziel, Puerto Adolfo Lopez Mateos in der Bahia Magdalena. Einer der Hotspots um Grauwale vom Boot aus zu beobachten. Diese faszinierenden Meeresbewohner werden bis zu 40 Tonnen schwer und bis zu 20 Meter lang. Alljährlich ziehen Tausende der Ozeanriesen von den arktischen Gewässern der Beringsee an die Pazifikküste Mexikos. Zwischen Dezember und April paaren sie sich hier in den seichten Buchten und Lagunen entlang der pazifischen Küste, um ein Jahr später hier ihre Jungen zur Welt zu bringen. Sie bleiben dann auch die ersten Monate hier um sich um Ihren Nachwuchs zu kümmern. Die Buchten und Lagunen werden wegen ihres hohen Salzgehaltes besonders bevorzugt, da der höhere Auftrieb die Paarung und Geburt erleichtert. Ab dem Frühjahr beginnt dann die Wanderung wieder zurück in die nährstoffreicheren Gewässer der Arktis. Eine jährliche Rundreise von 13.000 km.

 

Die Wale vom Kajak aus zu sehen, das wäre ein Traum. Wir fragen bei einem der Waltouranbieter, ob das hier erlaubt ist. Er gibt uns grünes Licht, weist uns jedoch darauf hin, dass wir nur am Rand an den Mangroven entlang fahren dürfen, nicht in die Kanalmitte, wo eigentlich die Wale schwimmen.

 

Der nächste Morgen bringt schönes Wetter und kaum Wind, also starten wir mit unseren Kajak´s. Kaum 200 Meter gepaddelt geht das Schauspiel auch schon los. Überall im Kanal sieht man auf- und abtauchende Wale und das Ausblasen der Wale. Wir paddeln und paddeln (insgesamt werden es 14 km) immer etwas mehr zur Kanalmitte um etwas näher an die gigantisch großen Wale zu kommen. Aber so wirklich nahe kommen wir an diesem Tag keinem. Wir überqueren den Kanal und paddeln zu einer Insel mit eindrucksvollen Sanddünen, machen dort Mittag und paddeln dann wieder zurück.

 

Am nächsten Morgen entschließen wir uns dann ganz kurzfristig doch eine Waltour zu buchen. Wir sprechen noch ein Kanadisches Pärchen an, ob sie gemeinsam mit uns die Tour machen möchten, und so sind wir zu Sechst. Der Bootsführer ist sehr vorsichtig und rückt den Walen nicht zu sehr auf die Pelle oder verfolgt sie gar. Wir haben aber auch Boote gesehen, die sich hier nicht so tierfreundlich verhalten haben. Aber auch heute sind mehr einzelne Wale, als Walkühe mit Babys zu sehen. Trotzdem haben wir einen wunderschönen Tag mit vielen Walsichtungen.

 

Am nächsten Morgen fahren wir zur Bucht „Aqua Verde“, ein Tipp von Tanja und HP, die beiden waren dort schon und daher trennen sich hier unsere Wege auf der Fahrt Richtung Norden - fürs Erste. Und die beiden haben nicht zu viel versprochen, eine super Offroadpiste mit grandioser Aussicht und am Ende der Piste ein einsames Fischerdorf in einer malerischen Bucht.

 

Die felsige Küste mit dem vorgelagerten Felsen und das klare Wasser sind die Kinderstube für zahlreiche Fischarten und laden mal wieder zum kajaken und schnorcheln ein.

 

Und auch Ricki darf mal mit ins Boot.

 

Wir verbringen ein paar schöne Tage in der Bucht.

 

Bei der weiterfahrt nach Norden biegen wir dann noch einmal zur Bucht Juncalito ab, wegen der Biolumineszens die es hier geben soll, zumindest haben wir das auf einem Foto so gesehen. Im Dunkeln soll man das faszinierende Leuchten der Mikrolebewesen bei jeder Wasserbewegung sehen, mehr Bewegung mehr leuchten.

In Juncalito angekommen treffen wir zu unserer Überraschung auch Tanja und HP wieder, und auch Silke und Frank aus dem Jukon sind da.

 

Nach dem Abendessen treffen wir uns dann am Strand um das „Leuchten“ im Wasser zu sehen. Es funkelt auch ein bisschen wenn wir mit den Füssen durchs Wasser gehen, aber alles sehr dezent. Nachdem Tanja und HP die letzte Nacht am Nachbarstrand in Ligui verbracht hatten, der viel mehr Biolumineszens zeigte, beschlossen wir am nächsten Tag gemeinsam dort hinzufahren. Wir richten uns am Strand in Ligui gemütlich ein, stehen alleine in der Bucht, 10m vom Wasser entfernt, Traumhaft.

 

Nach einem netten Abendessen am Strand, Tanja hat super leckere Schnitzel für uns gemacht, warten wir bis die Dunkelheit einsetzt.

 

Und wieder dürfen wir etwas außergewöhnliches auf unsere Reise erleben.

 

Wir gehen im Wasser, wir strampeln und schwimmen und alles um einen herum beginnt zu leuchten. Es ist so schön, irgendwie außerirdisch, wie in einem Alien-Film. Zum fotografieren nicht ganz einfach, und nur mit Langzeitbelichtung machbar. Tanja und Michi sind für die Bewegung im Wasser zuständig, HP fotografiert und Richi schaut dem Profi (HP) über die Schulter und lernt.

 

Da wir gehört haben, dass sich hinter der uns vorgelagerten Isla La Danzas die Blauwale tummeln, wollen wir und das mit den Kajak`s mal anschauen. Wir stehen früh auf denn am Nachmittag soll der Wind wieder stärker werden, schön so bekommen wir auch mal einen Sonnenaufgang zu sehen.

 

 

Um 9 starten wir, es liegen immerhin 22 Kilometer Paddeltour vor uns. Das Wasser ist spiegelglatt eine schöne Stimmung auf dem Wasser.

Wir sehen ein paar kleine Mantas und fliegende Fische aber von Blauwalen ist nichts zu sehen.

 

Wir steuern eine kleine einsame Bucht an um kurz Pause zu machen und finden wunderschöne Muscheln und Seesterne.

 

Wir beschließen die Insel zu umrunden. Passend zur Mittagszeit entdecken wir eine traumhafte Bucht mit weißem Sandstrand und türkisfarbenen Wasser...

 

Wir paddeln mit der Strömung zurück und sehen doch noch einen Wal springen und ausblasen, wenn auch in etwas weiter entfernt. So gegen 16 Uhr sind wir dann wieder zurück an unserem Strand und Ricky freut sich dass wir wieder da sind.

 

 

Nach all den Anstrengungen darf natürlich ein richtiges Abendessen am Strand nicht fehlen.

 

Am nächsten Morgen trennen sich dann erst mal wieder unsere Wege. Wir wollen noch in die Berge zu dem kleinen Mission-Dorf San Javier. Tanja und HP fahren gleich weiter in den Norden zur nächsten Waltour.

 

Die Mission San Javier liegt ca. 40 km vom Küstenstädtchen Loreto entfernt, malerisch in den Bergen. Eine gut erhaltene franziskanische Missionskirche im maurischen Stil aus dem Jahre 1699. Wir schlendern durchs idyllische Örtchen und schauen uns die über 400 Jahre alten Olivenbäume an.

 

Auf dem Weg zurück an die Küste suchen wir noch einen Schlafplatz und finden ein super Plätzchen direkt in einem trockenen Flussbett. Zu unserem großen Glück, gibt’s hier auch noch Kolibris. Unsere Ersten!

 

Weiter geht’s nach Mulege, dort sollten wir unbedingt ein paar Sachen erledigen. Unter anderem und ganz wichtig, möchten wir hier in Mexiko ein 6 Monatsvisum für die USA beantragen. Bei der Planung Zuhause hatten wir gedacht das ein 3 Monatsvisum ausreichend ist. Jedoch kommt es damit wohl immer wieder zu dem Problem das man abgewiesen wird, wenn man wie wir, öfters in die USA einreisen möchte. Wir haben den Tipp bekommen, dass man das Visum in Tijuana, die Grenzstadt direkt an der USA Grenze, recht einfach und rasch bekommt. Dazu muss man aber online einen Gesprächs-Termin beantragen und dann in frühestens 14 Tagen vor Ort erscheinen. Das passt so weit in unsere Reiseplanung, wir sind in Mulege also noch knapp 1.000km bis zur Grenze bzw. Tijuana.

Wir quartieren uns hier auf einem schönen grünen Campingplatz ein, beantragen online unser USA Visum und vereinbaren einen persönlichen Gesprächs/Interview Termin, waschen unsere Wäsche, tanken Wasser auf, bummeln durchs Dorf und gehen mal wieder Essen. Nach 2 Tagen ist alles erledigt.

 

 

Weiter geht’s zu unserem nächsten Ziel, Ojo de Liebre, ein weiterer Hotspot zur Walbeobachtung. Hier sollen besonders viele Walkühe mit Babys zu sehen sein. Am Abend kommen wir in der Bucht Ojo de Liebre an und treffen hier wieder auf Tanja und HP. Die stehen schon seit 2 Tagen hier und warten auf bessere Wetterbedingungen. Denn es war und ist bewölkt und windet sehr stark.

 

Da das Wetter sich jedoch auch die nächsten Tage nicht ändern soll, irgend ein großes Tief zieht gerade durch, entschließen wir uns trotzdem am nächsten Morgen eine Waltour zu buchen. Wir hätten sowieso keine Zeit zu warten, wegen unserem Termin für das USA-Visum. Wir starten so gegen 10.00 Uhr und wir 4 haben ein Boot für uns allein. Die Bedingungen sind alles andere als gut – es ist sau kalt, starker Wind, bedeckter Himmel, hohe Wellen und starke Strömung, auch unser Bootsführer hat Schwierigkeiten das Boot in Nähe der Wale zu halten.

 

Trotzdem sehen wir unzählig viele Wale springen und blasen. Einige tauchen neben uns auf und zwei neugierige Walbaby´s kommen ganz nah ans Boot und lassen sich von uns streicheln, ein ganz besonderer Moment!

 

Nach 2 tollen Tagen der Walbeobachtung müssen wir weiter. In 4 Tagen haben wir unseren Interview Termin in Tijuana und immer noch 800 km zu fahren. Nach einem langen Fahrtag übernachten wir in einem „Kakteengarten“.

 

 

Wildblumenblüte entlang der Mex 1.

 

Schei.. die Öl-Kontrollanzeige leuchtet rot auf, also sofort stehen bleiben. Aber das hatten wir ja schon mal am Beginn unserer Reise in Nova Scotia. Rauf aufs Dach, Dachboxen ausräumen und dann das Fahrerhaus kippen und Öl nachfüllen. Ja die bei Iveco haben es sich da sehr einfach gemacht, muss man halt das Fahrerhaus kippen um ein paar Liter Öl nachzufüllen...

 

Wir erreichen Tijuana und suchen uns einen Schlafplatz in der Nähe der US Botschaft, wo wir morgen Früh um 9 unseren ersten Termin haben. Gar nicht so einfach einen sicheren und halbwegs ruhigen Schlafplatz in einer, nicht ganz ungefährlichen, Millionenstadt zu finden. Unseren Termin hätten wir fast noch verpasst, weil wir nicht alle Uhren, nach überqueren der Zeitzone, umgestellt haben. Aber dann lief alles ganz einfach. Fotos gemacht, Fingerabdrücke genommen und schon waren wir fertig für Heute. Den Rest des Tages verbummeln wir am Beach von Tijuana und wir schlafen auch noch gleich hier in der Nähe des Strandes an einem schön gelegenen Park. Hier wurde uns dann doch tatsächlich in der Nacht unser Surfboard geklaut.

 

 

 

Am nächsten Morgen haben wir dann unseren Termin zum Interview. Wir stehen mit Hundert Anderen vor den Toren und warten geduldig bis wir dran sind. Nach einem 5 Minuten Gespräch über den Zweck unseres Aufenthaltes, die Reiseroute und wie wir das finanzieren sind wir fertig, das Visa wird genehmigt und kann am nächsten Tag abgeholt werden. Am nächsten Tag holen wir unser Visa ab und fahren gleich noch über die Grenze.

 

 

Nicht Adios, sondern Hasta Luego Mexico - wir kommen wieder!

Wir verabschieden uns schweren Herzens von der Baja California - wir haben hier soviel Schönes erleben dürfen...